Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern

Anders als sonst fiel mir letzten Samstag die Auswahl meiner Wanderstrecke leicht. Nach dem Regen am Tag zuvor sollte es den ganzen Tag bedeckt bleiben. Damit war klar, dass ich wieder nach Gutenberg fahre um dort in den Seitentälern des Lenninger Tals meine Fotomotive zu suchen.

Bedeckte Tage sind ideal um die kräftigen Farben des Frühlings im Wald festzuhalten. Die Kontraste sind nicht sehr hoch und man bekommt wundervoll gesättigte Farben.

Erst zwei Wochen zuvor hatte ich nahezu die selbe Runde gemacht, allerdings am Abend und genau in der entgegengesetzten Richtung. Dieses Mal wollte ich die Morgenstunden ausnutzen, da trotz dichter Wolkendecke das Licht am Morgen für meine Fotografie besser ist.

So machte ich mich zusammen mit unserem Phenollio auf den Weg zur zwar nur knapp 8 KM langen aber dafür mit vielen Foto-Motiven voll gespickten Tour.



Die Strecke war sehr abwechslungsreich. Allerdings sind die Wege nur sehr selten so breit wie hier.



Zwei Farben sind in diesen Tagen im Wald besonders dominant. Grün und Rotbraun. Letzteres kommt in erster Linie von dem Laub des Vorjahres, das an einigen wenigen Stellen noch den Boden bedeckt.
Grün überwiegt eindeutig. Entweder als frisches Blattgrün der Bäume, als Moos an Bäumen und Felsen oder in Form von Pflanzen, die den Boden bedecken.



Ein Teil der Täler ist als so genannter Bannwald ausgewiesen. Der Wald wird dort sich selbst überlassen um zu sehen, wie er sich entwickelt. Ich gebe zu, wenn ich durch solche Wälder wandere bin ich schon froh, wenn nicht zu viel Wind ist, damit ich nicht befürchten muss, dass mir mal ein Ast oder Baum auf den Kopf fällt. Das umherliegende Gehölz macht eindrucksvoll deutlich, dass das nicht nur alle paar Jahre mal vorkommt.



Die niedrigen, den Boden bedeckenden Pflanzen geben vielen Bereichen des Waldes einen besonderen Charme. Allerdings sind sie in dieser Form nicht allzu lang zu sehen, da ihnen bald das Licht fehlen wird, wenn alle Bäume ihr dichtes Blattwerk voll entwickelt haben.
Bei dem Anblick traut man sich kaum, die kleinen von Wanderern fest getretenen Wanderpfade zu verlassen. Schließlich möchte man diesen schönen grünen Teppich ja nicht zerstören.


Das Moos wächst in diesen Seitentälern an den feuchten Hängen derart stark an den Bäumen, dass es hier nicht schwer fällt, die Wetterseite auszumachen.



Aber auch außerhalb des Walds ist es derzeit sehr reizvoll in dieser Region. Um diese fotografisch in Szene zu setzen bieten sich meiner Meinung nach allerdings so bedeckte Tage wie der letzte Samstag weniger an.



Trotz aller Farbe gibt es doch Motive, für die ich Schwarzweiß bevorzuge. Hier kommen die Kontraste und die Strukturen besser zur Geltung.



Und manch eine Bildaussage kommt dabei auch besser zum Ausdruck. Wie z.B. der nachfolgende Baum der für mich beim Anblick eine sehr deutliche Aussage hatte:

Wenn Deine Wurzeln stark genug sind, kannst Du auch dem steilsten Abhang trotzen...!


Ich werde dieses Jahr bestimmt nicht das letzte Mal in diesen Tälern unterwegs gewesen sein und gerade der Frühling ist für diese Wälder eine besonders interessante Jahreszeit. 
Zum Wandern und für die Fotografie!