Reise in die sächsische Schweiz - Teil 1


Was lange währt… so könnte ich den Bericht über die Reise in die sächsische Schweiz  beginnen, da diese Region schon seit langer Zeit auf unserer Wunschliste stand. In diesem Jahr wurde es nun Wirklichkeit.

Als Ausgangsort für unsere Touren, die - wie bei mir üblich - zumeist bereits zum Tagesanbruch starten, war ein kleines Ferienhäuschen in Königstein in der sächsischen Schweiz auserkoren. Nicht viel größer als so mancher Wohnwagen, ohne nennenswerten Komfort aber doch mit allem, was man für ein paar Tage zum Wandern und Ausspannen benötigt (vor allem warmes Wasser für mich als bekennenden Warmduscher, alle notwendigen Utensilien zur Herstellung leckerer 5 Minuten Frühstückseier und einer schönen Terrasse mit Blick auf die Festung Königstein, deren Schatten in den ersten Hitzetagen geradezu ideal war).

Blick auf Königstein

Blick auf Festung Königstein

1. Tag

Die erste Erkundungstour fand noch am ersten Abend statt. Wie bei mir - zum Leidwesen meiner lieben Frau - üblich, ist der erste Weg meist erst einmal Bergauf. So auch dieses Mal. Da ich mich im Vorfeld nicht besonders intensiv mit unserer unmittelbaren Urlaubsregion beschäftigt hatte, hatte ich keine große Erwartungen an das, was uns nach gut 20 Minuten am Ende des Fußweges erwarten würde. Umso mehr war ich überrascht, dass wir unmittelbar am Ende des Anstiegs auf ein freies Feld mit einem wundervollen Ausblick auf den Pfaffenstein belohnt wurden.

Pfaffenstein


Aber nicht nur das. Nach einer ca. 60 Grad-Drehung war auch der Lilienstein zu sehen. Zwei unserer Wanderziele so nah an unserem Urlaubsdomizil zu wissen, hat mich schon gefreut, konnte so doch das Auto öfter als erwartet ungenutzt bleiben.

Lilienstein



Einer der Pläne für den Urlaub war, den für Samstags erwarteten Supermond (eine Konstellation, bei der der Mond der Erde besonders Nah ist) fotografisch in Szene zu setzen. Diese Anhöhe versprach im ersten Moment eine gute Ausgangslage, zumal der noch nicht ganz volle Mond kurze Zeit später hinter dem Pfaffenstein empor stieg und mir so zeigte, wo ich ihn auch zwei Tage später ungefähr erwarten könne.

Mond über dem Pfaffenstein











2.     Tag

Von der Frühwanderung des ersten Tages gibt es keine Fotos. Zum einen, weil es von der Kurzvisite zur Festung Königstein  fotografisch kaum etwas nennenswertes gab, da sie erst deutlich nach unserer Ankunft öffnete und der bedeckte Himmel sein Übriges zu der Verweigerung ansprechender Fotos tat, und zum anderen weil die zwei oder drei Fotos, die ich als „Anwesenheitsbilder“ gemacht hatte, einem defekten Kartenlesegerät zum Opfer fielen. Ich dachte nämlich, die Speicherkarte sei defekt und habe die Karte neu formatiert und bemerkte erst danach, dass nur zwei Kontakstifte des Lesegerätes verbogen waren. Naja, die Fotos waren kein großer Verlust.

Am Abend sind wir dann mit dem Auto für den Abendspaziergang  mit unserem Hund losgezogen. Das eher ziellose Umherfahren brachte uns bereits nach kurzer Zeit zum Gamrig, der uns mit seinen sehr schönen Felsformationen beeindruckt hat.

Blick vom Gamrig I


Blick vom Gamrig II

3. Tag

Der dritte Tag sah eine Frühwanderung mit Startpunkt Bastei vor. Bereits vor Sonnenaufgang waren wir dort eingetroffen, da ich hoffte, zu Beginn der Wanderung ein paar schöne Aufnahmen dieser berühmten Felsformationen und vielleicht auch der Brücke, die zu einigen dieser Felsen führt, zu bekommen.

Blick auf die Felsformationen bei der Bastei


Allerdings machte mir hier der Nebel des Morgens einen Strich durch die Rechnung. Es blieben mir gerade mal 3 oder 4 Minuten für Aufnahmen von einem Standpunkt aus, bevor der Nebel des Elbtals hoch genug empor stieg, so dass von dem schönen Licht des Morgens nichts mehr zu sehen war.

Brücke bei der Bastei



Der weitere Weg führte uns am Amselsee vorbei, auf dem die Tretboote, die auf die Touristen des Tages warteten, am frühen Morgen idyllisch nebeneinander lagen. Bei der Menge der Boote konnten wir uns ungefähr ausmalen, was auf diesem See an einem touristisch erfolgreichen Tag los sein kann.

Tretboote auf dem Amselsee



Ebenfalls schön gelegen ist der Amselfall. Ein aufgrund der geringen Wassermenge des Sommers kleines Rinnsal, der sich direkt an einer bewirtschafteten Hütte von den Felsen stürzt. Die Anzahl der Sitzplätze bei dieser Hütte zeigt die Auslegung der Region auf den Wandertourismus, wobei ich nur Augen für den kleinen Wasserfall hatte. Zumal auch diese Hütte, wie alle an denen wir während des Urlaubs vorbeikamen, an den frühen Morgenstunden zu denen wir unterwegs waren noch geschlossen hatte.

Amselfall

An manchen Stellen, führte uns der Weg über Treppen und Stufen, und ab und an auch durch Spalten von Felsen hindurch.

Felsdurchgang


Wie auch bei unseren heimischen schwäbischen Alb, machte für mich die Kombination aus Felsen und Bäumen einen besonderen Reiz aus. So habe ich so manche Baumwurzel, die sich über die Felsen ihren Weg zum Wasser der Erde suchen, aufgenommen.


Baumwurzel auf einem Felsen














Auf dem Rückweg kamen wir nochmals in Sichtweite der Bastei vorbei. Interessantes Licht war zwar keines mehr, aber zumindest war genug zu erkennen dass wir sehen konnten, was zuvor der Nebel vor uns versteckte.

Felsformationen der Bastei I


Felsformationen der Bastei II



Und am Abend war es dann soweit. Supermond war angesagt. Somit machte ich mich auf den Weg zur Anhöhe, von wo aus ich mir das Schauspiel anschauen wollte. Je näher ich kam, desto eher kamen mir Zweifel ob dies der richtige Platz sei. Schließlich hatte ich von hier aus ja schon zwei Tage zuvor den Mond fotografiert. Zwar kein Supermond aber doch fast Vollmond.
Ich hatte noch knapp 40 Minuten bis zum Mondaufgang. Kurzerhand beschloss ich, noch ein Stückchen weiter zu gehen und den Pfaffenstein hinauf zu steigen. Dabei musste ich mich beeilen, denn schließlich war nicht nur wenig Zeit den Berg hinaufzusteigen, ich war mir ja nicht mal sicher ob ich einen geeigneten Aussichtspunkt mit Blick auf den aufgehenden Mond finden würde.
Oben angekommen wurde ich schon mit einem wundervollen Ausblick belohnt. Schnell war mir klar, hier werde ich bleiben und den Mondaufgang abwarten.

Blick vom Pfaffenstein I













Blick vom Pfaffenstein II



Die Farben des Tages schwanden, die Erde versank in bläulichem Dunst und der Himmel färbte sich
in einem Mischmasch aus zartem Rosa, Pink und Orange. Und dann stieg er hinter dem Horizont auf. Zunächst im staubigen Dunst der zuletzt sehr trockenen Tage und Nächte, kaum sichtbar.

Aufgehender Supermond



Doch je höher er stieg, desto deutlicher kam er über der sächsischen und böhmischen Schweiz zum Vorschein. Ein wundervoller Anblick.

Supermond über dem Horizont


Supermondaufgang über der sächsischen / böhmischen Schweiz



Da der Mond im Laufe seines Aufstiegs immer kleiner wurde, machte ich mich wieder an den Abstieg. Als ich am Fuße des Pfaffenstein angekommen war, war der Himmel hinter der Festung Königstein sehr farbenprächtig und wechselte schnell zwischen den warmen Farben des Tages und den kalten Farben der Nacht.

Abendhimmel über der Festung Königstein


Abendhimmel über einem Feld mit Solitärbaum


4.  Tag

Am nächsten Morgen stand die reguläre Tour auf den Pfaffenstein an. Da ich nicht mehr auf Mondjagd war, hatte ich wieder den Blick frei für die schöne Kombination von Bäumen und Felsen.

Über einen Felsen wachsende Baumwurzel 


Aber auch die Ausblicke vom Pfaffenstein, wie z.B. der Blick Richtung Festung Königstein, waren an diesem Morgen einfach wundervoll.

Ausblick vom Pfaffenstein auf die Festung Königstein




Demnächst folgt Teil 2 des Blogs über die Reise in die sächsische Schweiz