"Leise" Fotografien - Meditation für meine Augen


Tags zuvor war ich an einem wundervollen Ausblick in der Nähe des Übersberg. Der Platz gefiel mir sofort, allerdings war das Licht beim meinem ersten Besuch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Und ich wollte von diesem Platz aus unbedingt ein schönes herbstliches Foto machen.

Also fuhr ich schon am nächsten Tag nochmals zu diesem Ort, da etwas Sonnenschein vorhergesagt war. Und außerdem hoffte ich darauf, dass Nebel im Tal ist.

Ich war so früh dran, dass ich nicht den direkten Weg zu dem Platz nehmen musste sondern erst noch etwas auf dem Übersberg umherspazieren konnte.

Die Nacht wich langsam dem Tag und das erste wärmende Licht zeigte sich am Horizont. Leichte Nebelschwaden ergossen sich über die Wiesen. Dieser Anblick war einfach wundervoll. Es war alles so ruhig und wirkte so aufgeräumt. Nichts lenkte ab. Vieles zeigte sich nur schemenhaft und wirkte sehr beruhigend auf mich.

Dabei entstanden einige Fotografien, die ich als "leise" Fotografien bezeichne. Sie spiegeln für mich die Ruhe des Moments wider. Sie zu betrachten bringt mir die Stille zurück, lässt mich die lauten und unruhigen Momente des Lebens vergessen. Und deshalb mag ich sie. Und manchmal wirken die Fotografien sogar noch leiser als die erlebten Momente selbst.  Das ist für mich wie Meditation mit den Augen.





Ich musste mich regelrecht zwingen mich zu meinem eigentlichen Ziel aufzumachen. Und das obwohl ich wusste, dass auf mich ein wundervoller Ausblick mit einer großen Farbvielfalt wartet. Ich war noch rechtzeitig vor Sonnenaufgang dort um "mein Herbstfoto" zu machen. Und dieses Foto hat mir etwas deutlich gemacht. Es hat mir geholfen zu verstehen, dass es für mich wichtiger ist, die leisen Momente in Bildern festzuhalten als den lauten nachzujagen. Auch wenn sie vielleicht mehr auffallen oder beeindruckender zu sein scheinen. Ich brauche das Leise...