Mir schwante nichts Übles...


als ich kurz vor Jahreswechsel mein Versprechen einlöste, meine Tochter zusammen mit einer Freundin in den Europapark zu fahren. 

Die Wettervorhersage sagte sonniges und für den Winter eigentlich zu warmes Wetter voraus. Da die Teenager ganz bestimmt nicht wild darauf waren, dass ich den Tag mit Ihnen im Vergnügungspark verbringe, suchte ich nach Möglichkeiten, mir die Zeit während ihres Aufenthaltes zu vertreiben. Da traf es sich gut, dass direkt neben dem Park der Alt-Rhein und das Naturschutzgebiet "Taubergießen" ist. Ich ging zwar davon aus, dass es um diese Jahreszeit nicht allzu viele fotografische Highlights aus der Tierwelt geben würde, dennoch packte ich auch mein 100-400 mm Zoomobjektiv ein. Schließlich weiß man ja nie...

Nachdem ich die Mädels im Park abgeliefert hatte, machte ich mich also vom Parkplatz aus auf den Weg. Bis zum Damm waren es höchstens 400 Meter und gleich dahinter stand ein Hinweisschild, auf dem geschrieben stand, dass aufgrund der Renaturierung auch bei mittlerem Hochwasser Wege überflutet sein können. Warum hatte ich eigentlich meine Gummistiefel nicht eingepackt? Zuhause hatte ich noch kurz darüber nachgedacht... 

Dennoch machte ich auf, die Wege durch das Naturschutzgebiet zu erkunden. Schließlich hatte ich ja ca. 8 Stunden Zeit und wenn ich schon mal ohne Hund unterwegs bin, kann ich ja auch mal schauen, ob es im Winter etwas tierisches vor die Linse gibt.

Zugegeben, der Auwald macht im Winter optisch nicht viel her. So wanderte ich also einige Zeit den Weg entlang, bis ich links von mir durch das dichte Astgewirr einen Lichtschein auf ein paar Pflanzen in einem Wasserarm sah. Es war mein erstes Bild des Tages. Und obwohl eigentlich nicht wirklich etwas besonderes zu erkennen ist, hat mich die Struktur des Astgewirrs und die Lichtstimmung fasziniert. 

"Astgewirr am Alt-Rhein"
Canon 5DIII
Canon EF 100-400 f4.5-5.6 L IS USM bei 105 mm
Zeit: 1/125 Blende: f8 ISO: 640
Nachdem ich eine gute Stunde unterwegs war, kam ich dann an einer anderen Stelle wieder an den Damm zurück. Naja, fast. Ich war nur ca. 50 Meter davon weg, musste aber erkennen, warum es die Hinweistafeln bezüglich der Überflutungen gab. Der Weg war durch das Hochwasser eines Wasserarmes überflutet. Nicht viel aber genug um dabei nasse Füße zu bekommen. Wenn ich natürlich Gummistiefel dabei gehabt hätte...

Aber alles hat etwas Gutes. Ich wanderte also zum Ausgangspunkt zurück und von dort in die andere Richtung weiter. Zwar kam ich auch dort nach höchstens einem Kilometer an eine überflutete Stelle, allerdings "schwante" mir dort etwas anderes. Und zwar gleich 4-fach. Schwäne, die abwechselnd fraßen oder sich das Gefieder pflegten. Und das beobachtete ich dann bis kurz vor Sonnenuntergang. Das hat schon etwas Beruhigendes.

So lange hatte ich schon darauf gewartet, endlich mal eine gute Gelegenheit zu bekommen, ein paar schöne Aufnahmen von diesen vornehm wirkenden Entenvögeln zu machen. Es schwante mir sozusagen also tatsächlich etwas Gutes!

Die beiden Fotos entstanden bei seitlich einfallendem Licht, das die Schwäne phantastisch "ins Licht setzte".

"Schwan-Cruising"
Canon 5DIII
Canon EF 100-400 f4.5-5.6 L IS USM bei 400 mm
Zeit: 1/500 Blende: f8 ISO: 200

"Wassertreten"
Canon 5DIII
Canon EF 100-400 f4.5-5.6 L IS USM bei 400 mm
Zeit: 1/640 Blende: f8 ISO: 200
Als dann das Licht immer schwächer wurde, verlegte ich mein fotografisches Ziel wieder auf die Landschaftsfotografie. Da ich auf der Schwäbischen Alb leider nicht genügend Möglichkeiten habe, Wasser in meine Landschaftsaufnahmen zu integrieren, wollte ich unbedingt noch eine Landschaftsaufnahme mit einer Wasserspiegelung fotografieren.

Hier das Ergebnis:
"Sonnenuntergang am Taubergießen"
Canon 5DIII
Canon EF TS-E 17mm f4
Zeit: 1/20 Blende: f22 ISO: 50


Aus dieser habe ich dann noch eine Schwarzweiss-Version mit Photoshop CS6 und Nik Silver Effex Pro2 erstellt. Ich persönlich mag die Schwarzweiss-Variante mehr. Sie wirkt deutlich graphischer.

Wie ist eure Meinung dazu?

"Sonnenuntergang am Taubergießen -BW-Version"









Als dann auch noch das letzte Tageslicht weg war, gab ich mir dann noch das totale Kontrastprogramm, indem ich für eine Stunde in den Europapark gegangen bin um zumindest einen Blick auf das weihnachtliche Lichterspiel zu werfen, von dem ich im Vorfeld so einiges gehört hatte. Und das kommt in der Dunkelheit so richtig Bunt rüber.





















Fazit: Auch in der kalten Jahreszeit lässt sich ein schöner Tag im Freien verbringen!