Fotoreise in die Highlands von Schottland - Teil 1

Nachdem ich im letzten Jahr mit einem Freund für eine Woche auf der  Isle of Skye war, stand in diesem Jahr eine einwöchige Reise in die Highlands von Schottland auf dem Programm.

Am ersten Tag fuhren wir von Aberdeen nach in Inverness, wo wir die erste Nacht verbrachten, quasi als Zwischenstation, um langsam von dem hektischen Alltag in die Stille der Highlands zu entschwinden.

Die Anfahrt zu unserem Hauptstützpunkt für unsere Wanderungen und Ausflüge war ein kleines Ferien-Reihenhaus in Durness, an der Nordküste der Highlands.

Eigentlich war für diese Woche wechselhaftes Wetter vorhergesagt, so dass ich auf einige interessante Lichtspiele hoffte. Jetzt, im Nachhinein, weiß ich, dass diese Hoffnung nur bedingt erfüllt wurde. Die Tage waren überwiegend Grau in Grau, so dass sich diese Stimmung auch bei meinen Fotos widerspiegeln wird.

Seen, Berge, Moor und Heide. Das sind die vorherrschenden Motive in den Highlands. Ein Traum für alle, die sich so wie ich, für beeindruckende Landschaften faszinieren können. 

Schon bei der Anfahrt nach Durness genossen wir das frühsommerliche Grün der Landschaft. Dieses Tal, kurz vor unserem Zielort, hatte es uns besonders angetan. Mehrfach während der Woche kamen wir hier vorbei und es war immer wieder sehr beeindruckend. Und jedes Mal hielten wir zum fotografieren an.

Durness selbst ist ein Ort mit ca. 400 Einwohnern und hat neben einem traumhaften Sandstrand mit Felsen (Fotos hiervon gibt es bald im Teil II zu meinem Schottland-Trip) auch die Attraktion "Smoo Cave". Eine Höhle mit einem unterirdischen Wasserfall. Der Eingang sieht vielversprechend aus, wobei für mich persönlich nur der Wasserfall zumindest eine gewisse fotografische Attraktivität hatte. Der Rest ist für einen höhlenverwöhnten Bewohner wie mich, aus dem Einzugsgebiet der schwäbischen Alb, nicht so spektakulär.

Das Wasser fällt von einem kleinen Bach in das innere der Höhle herab, wobei die Farbspiele am Abend teilweise durch eine künstliche Beleuchtung  entstehen. Solche Kosten versucht man wohl durch die 4 Pfund eintritt hereinzuholen. Wir hatten Glück, am Abend war die Kasse geschlossen aber die Höhle geöffnet.

Aber nicht nur in Durness, sondern auch im weiteren Verlauf der Küste gibt noch einige wundervolle idyllische Sandstrände, die Anfang Juli alles andere als überlaufen waren.

Ein besonderer Anblick war für mich die Kombination des bräunlichen Moorwassers im Vordergrund und des blauen Meers im Hintergrund. Denn mit der Farbe des Moores verbinde ich ein weiteres Hobby.
 
Das Moor ist in den Highlands weit verbreitet. An einigen Stellen wird es auch abgebaut. Für jemanden wie mich, der schottischen Whisky liebt, besonders wenn er rauchig ist, ist dieser Anblick etwas ganz Besonderes.

Bei den Anfahrten zu unseren Wanderungen hatten wir immer einen besonderen Blick für die Bergspitzen, da sie uns verraten sollten, wie denn wohl das Wetter für unsere Touren sein würde. Allerdings kamen die Wetterwechsel derartig schnell, dass man sich darauf eh nicht verlassen konnte.

Auf der Fahrt zum Stac Pollaidh kamen wir auch an Ardvreck Castle vorbei. Die Lichtstimmung, wenn man davon sprechen kann, hatte fast schon etwas mystisches. Grau in grau.

Bei der Umrundung des Stac Pollaidh hatte man von verschiedenen Perspektiven einen Ausblick auf Loch Lurgainn. Hier von der Südseite des Berges...

Und hier von der Nordseite.

Der Stac Pollaidh selbst ist zwar nur 612 Meter hoch, wirkt aber durch seine Form dennoch recht beeindruckend. Die Wanderung, die um ihn herum führt, bot etliche Aussichten in die Ferne. 

Hier der Blick auf den Stac Pollaidh aus der Ferne, eingebettet zwischen zwei Berggipfeln.

Das Balnakeil House stammt in seiner jetzigen Form aus dem Jahre 1744 und liegt direkt an einem wunderschönen Sandstrand.

Der Strand selbst führt auf eine Halbinsel, die angeblich die größten Sanddünen des britischen Festlandes  beherbergt.

Jedes mal beeindruckt war ich von den dunklen Bächen und Flüssen, die aus dem Moorwasser gespeist werden und an den tiefen Stellen fast schwarz wirken.

An den Stellen mit stärkerem Gefälle kommt dann auch die bräunliche Farbe des Wassers zum Vorschein und zeigt so deutliche Parallelen zur Farbe einiger meiner Lieblings-Whiskys.

Beim Loch na Thull konnten wir dann eine fantastische Spiegelung der Landschaft betrachten. Eine solche Windstille hatten wir an keinem anderen Tag. Schon bei dem geringsten Windhauch wurde die Wasseroberfläche bewegt, so dass das Spiegelbild verschwand.

So waren Fotos mit fast schon surrealistischem Eindruck möglich.

Bei einigen Hochebenen fanden sich Felsen, bei denen man nachvollziehen konnte, wie es aussieht, wenn Steine von den Gletschern glatt geschliffen werden.
  
Nur 5 Gehminuten von unserem Urlaubsdomizil entfernt, hatten wir einen herrlichen Blick auf einen kleinen See, den wir eigentlich nur durch Zufall entdeckt hatten. Aber dafür gibt es ja Zufälle.

Rechts davon lag ein kleines weißes Häuschen, das sich nach Sonnenuntergang noch stärker von seinem Umfeld abhob.

Neben den schottischen Landschaften gefallen mir auch die Hochlandrinder besonders gut. Dieses Exemplar hatte es mir besonders angetan. Ok, vielleicht ist die Mode mit dem langen Pony nicht mehr so in, aber diesem Exemplar steht diese Frisur dennoch.

Ein besonderes Ziel in diesem Urlaub war es für mich, endlich einen Sonnenaufgang in Schottland zu Gesicht zu bekommen. Am Mittwoch war es dann soweit. Auch wenn es schon eine Herausforderung war, nach nur 4 Stunden  Schlaf schon wieder aufzustehen, die Fotoausrüstung zu packen und loszuziehen, so hat es sich dennoch gelohnt. Und ich war nicht der Einzige, der den Blick auf den Sonnenaufgang genoss.

Dafür haben die Bewohner des Campingplatzes von Durness, der direkt auf der Steilklippe liegt, den Sonnenaufgang verpasst. Zumindest habe ich keinen seiner Bewohner zu Gesicht bekommen als ich am Strand war. Ich gebe zu, ich bin kein Campingfreund aber wenn campen, dann an einem solchen Ort.


Zum Abschluss des ersten Teils meiner Bilderreise, muss es dann auch noch ein Kitschbild vom Sonnenaufgang geben. Bei dieser Lichtstimmung hätte das Foto quasi auch an einem Strand im Süden gemacht worden sein können und ich muss zugeben, dass ich es so nur schwer mit den Eindrücken von Schottland in Verbindung bringe, obwohl es an einem schottischen Strand entstanden ist.

Demnächst folgt der zweite Teil meiner Bilderreise in die Highlands von Schottland.